Entvorgenommenheiten bei der Einführung von Elektrofahrzeugen mit individuellen Präferenzen
Das Team des Zentrums für Energiepolitik und -ökonomie der ETH Zürich hat im Rahmen der Mobilitätsinitiative einige der wichtigsten psychologischen Barrieren für eine zunehmende Akzeptanz von Elektrofahrzeugen analysiert. Hier sind die wichtigsten Schlussfolgerungen aus der randomisierten Kontrollstudie, welche auch am letzten CSFM-Seminar präsentiert wurden.
Elektrofahrzeuge sind eine wichtige Komponente für die Dekarbonisierung des Personenverkehrssektors. Dennoch ist ihr derzeitiger Marktanteil an der gesamten Fahrzeugflotte sehr gering, und es gibt noch kein klares Verständnis dafür, welche Maßnahmen dazu beitragen würden, eine Akzeptanz von Elektrofahrzeugen in der breiten Bevölkerung zu fördern.
Ziel des EVAdopt-Projekts war es, die Wirksamkeit einer Reihe von nicht-monetären Maßnahmen zu messen, die darauf abzielen, die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen bei Autobesitzern zu erhöhen.
Die Forschenden Ursa Bernardic, Davide Cerruti und Jonas Savelsberg standen unter der Leitung von Professor Massimo Filippini vom Center for Energy Policy and Economics (CEPE) der ETH Zürich, welche mit Professor Giuseppe Ugazio vom Geneva Finance Research Institute zusammen arbeiteten.
Schlussfolgerungen
Die Ergebnisse zeigen auffällige Wahrnehmungsfehler der Autobesitzer in Bezug auf Reichweite und Ladebedarf, die in der Regel überschätzt werden, während die Kostenvorteile von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen (BEVs) unterschätzt werden.
Ursa Bernardic und ihre Kollegen vom Center for Energy Policy and Economics fassen die Ergebnisse zusammen:
«Die meisten Autobesitzer haben eine falsche Vorstellung von der Anzahl der Fahrten, die sie pro Jahr zum Aufladen unterbrechen müssten, wenn sie ein Elektrofahrzeug besitzen würden. Zudem kennen sie die Anzahl der wöchentlich benötigten Ladevorgänge und die Kostenvorteile nicht.»Dr. Ursa Bernardic, Center for Energy Policy and Economics, ETH Zürich
"Diese psychologischen Barrieren und Bedenken mit personalisierten Informationen, die auf dem Fahr- und Parkverhalten jedes Einzelnen basieren, anzugehen, kann daher eine skalierbare, nicht-monetäre Maßnahme sein, um die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen zu erhöhen und andere politische Instrumente zu ergänzen."
Das Team hat vor kurzem ein DownloadKurzdossier (PDF, 1.4 MB) veröffentlicht, in dem die wichtigsten Empfehlungen aus der Forschungsarbeit zusammengefasst sind, die für politische Entscheidungsträger, Automobilhersteller sowie -händler von großer Wichtigkeit sein dürften. Der externe SeiteArbeitsbericht mit einer detaillierten Beschreibung der Studie ist ebenfalls öffentlich verfügbar.
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Abb. 1: Psychologische Barrieren für die tatsächliche und wahrgenommene Reichweitenkompatibilität -
Abb. 2: Psychologische Barrieren für die tatsächliche und wahrgenommene Kompatibilität von Gebühren -
Abb. 3: Psychologische Barrieren für die tatsächliche und wahrgenommene TCO-Kompatibilität.
Das Team schätzte die konstruktive Unterstützung durch das Center for Sustainable Future Mobility der ETH Zürich und die Diskussion mit der AMAG und hofft, dass die Ergebnisse dieser Studie von Autoherstellern und Händlern weiter getestet und genutzt werden können. Außerdem könnten die Ergebnisse dieser Studie von politischen Entscheidungsträgern bei der Entwicklung neuer politischer Instrumente zur Förderung der Einführung von Elektrofahrzeugen genutzt werden.
Bernardic, U., Cerruti, D., Filippini, M., Savelsberg, J., Ugazio, G. "De-biasing electric vehicle adoption with personalized nudging", Economics Working Paper Series, Vol. 24/390, 2024. DOI: externe Seite10.3929/ethz-b-000663125.
Bernardic, U., Cerruti, D., Filippini, M., Savelsberg, J., Ugazio, G. "EVAdopt: De-biasing electric vehicle adoption with personalized nudging", Policy Brief, 2024. DownloadDownload (PDF, 1.4 MB)