Technologische Perspektiven und wissenschaftliche Herausforderungen des automatisierten Zugbetriebs
CSFM-Minikonferenz über technologische Perspektiven und wissenschaftliche Herausforderungen des automatisierten Zugbetriebs.
Datum, Zeit und Veranstaltungsort
Donnerstag, 12. Dezember 2024, 14:00-19:15
Zentrum Campus, ETH Zürich
Mini-Konferenz
Das bevorstehende Seminar vom 12. Dezember 2024 wird sich mit der Zukunft des Schienenverkehrs und mit automatischem Zugbetrieb (ATO) befassen. Diese Technologie soll den Zugbetrieb revolutionieren und Kapazitäten des Netzes, die Energieeffizienz und die Nutzung der Infrastruktur verbessern. Trotz des großen Potenzials gibt es jedoch noch einige technische und organisatorische Herausforderungen.
Bei dieser Veranstaltung kommen führende Experten aus Wissenschaft, Bahnbetrieb und Industrie zusammen, um die neuesten Fortschritte und Herausforderungen zu diesem Thema zu diskutieren:
* Die Programmpunkte werden, sofern nicht anders vermerkt, auf Englisch gehalten.
Kurzbiografien und Abstracts
- Ordentlicher Professor an der Sapienza Università di Roma
- Dekan des Bereichs Verkehr
- Direktor des Post-Master-Kurses in Eisenbahninfrastrukturen und Systemtechnik
- Lehre: Verkehrswissenschaft und -wirtschaft (BSc), Eisenbahntechnik (MSc), Seeverkehr (MSc)
- Koordinator des Forschungsbereichs Schienen- und Seeverkehr
- Gründer des universitären Spin-offs Development & Innovation in Transport Systems
Ausgehend von Betriebsanalysen von Hochfrequenzstrecken, die ohne automatischen Zugbetrieb (ATO) betrieben werden, können theoretische Formulierungen abgeleitet werden, um mit Hilfe geeigneter Indizes die durch die ATO-Implementierung erzielten Abschwächungseffekte der aleatorischen Faktoren und die entsprechend erwarteten Verbesserungen der Verkehrsregelmäßigkeit zu messen.
Siemens gehört zu den führenden Anbietern von Technologien für den Betrieb von Bahninfrastrukturen, die mehr Züge, bessere Verbindungen und eine höhere Verfügbarkeit ermöglichen. In der Präsentation wird dargelegt, wie der automatische Zugbetrieb in Verkehrsmanagementsysteme eingebettet werden muss, und es werden nationale als auch internationale Errungenschaften bestehender Implementierungen hervorgehoben.
Wir zeigen mögliche Anwendungen von ATO bei der SBB und deren Gründe auf. Die Testergebnisse zeigen bestimmte technische Implikationen. Derzeit funktioniert GoA2 für Triebwagen, aber die komplexe Fahrdynamik von Güterzügen erfordert Optimierungen. Einer der vielversprechendsten Anwendungsfälle für ATO wäre das automatische Abstellen.
Der Vortrag berichtet über die aktuelle Situation der Schweizer Meterspurbahnen und deren gemeinsame Arbeit in der VöV ATO Arbeitsgruppe Meter, Sonderspur/Straßenbahn. Es wird über deren Ziele, den aktuellen Entwicklungsstand und das weitere Vorgehen berichtet. Darüber hinaus wird über nextRAILplus im Gesamtsystemkontext berichtet.
Bemerkung: Vortragssprache ist Deutsch
Michael Nold erhielt 2014 den Abschluss als Dipl.-Ing. in Maschinenbau am Karlsruher Institut für Technologie. Derzeit promoviert er an der Professur für Verkehrssysteme der ETH Zürich. Von 2014 bis 2018 war er als Projektleiter und Ingenieur bei den Rhätischen Bahnen im Bereich Rollmaterial tätig. Verantwortlich für die Systemverantwortungsbereiche Entwicklungen, Berechnungen und Messtechnik.
Die Bahn ist ein nachhaltiges Verkehrssystem. Aufgrund des Klimawandels und politischer Ziele muss die Nachhaltigkeit auch bei der Bahn weiter gesteigert werden. Um dies zu erreichen, wird an neuen Ansätzen und Optimierungen geforscht. Viele davon erfordern eine weitere Automatisierung des Systems Bahn, wie z.B. Fahrerassistenzsysteme oder ATO. In diesem Vortrag wird eine Auswahl von Ansätzen beschrieben, die Assistenzsysteme oder ATO benötigen, um die Nachhaltigkeit der Bahn zu erhöhen. Dabei werden zum einen bekannte Technologien wie energieeffizientes Fahren betrachtet, zum anderen wird das Potenzial neuer Technologien am Beispiel der dynamischen Kopplung vorgestellt.
Egidio Quaglietta ist Assistenzprofessor an der TU Delft und Co-Direktor des Digital Rail Traffic Lab. Er leitet die Forschung zu digitalen Bahninnovationen wie Moving Block, Virtual Coupling Signaling und selbstorganisierendem Bahnverkehr für europäische Projekte wie MOVINGRAIL, PERFORMINGRAIL und SORTEDMOBILITY. Er hat für internationale Eisenbahnunternehmen wie Ansaldo STS (jetzt Hitachi STS), Network Rail und TrenoLab an der Simulation und Optimierung der Eisenbahnsignalisierung und des Betriebs gearbeitet. Seine Hauptinteressen liegen in den Bereichen Eisenbahnverkehr und Infrastrukturoptimierung, innovative Signaltechnik und automatisierter Eisenbahnbetrieb.
Das neuartige Eisenbahnkonzept der virtuellen Kupplung sieht vor, dass Züge über eine Fahrzeug-Fahrzeug-Funkkommunikation Echtzeitinformationen miteinander austauschen, um eine sichere Trennung zu ermöglichen und sich in funkverbundenen Zügen synchron zu bewegen. Ein solches Konzept würde das volle Kapazitätspotenzial der bestehenden Schienennetze freisetzen und die ständig wachsende Nachfrage im Schienenverkehr decken. Es sind jedoch noch viele sicherheitstechnische und technologische Herausforderungen zu lösen, um einen sicheren Betrieb in einem dynamischen und unsicheren Eisenbahnumfeld zu gewährleisten, in dem endogene und exogene Risiken auftreten können. In diesem Vortrag werden sichere Betriebsprinzipien und innovative Modelle zur Bewertung der Auswirkungen der virtuellen Kopplung auf den Zugbetrieb und die Zugsteuerung bei Vorhandensein von Risikofaktoren wie z. B. Verzögerungen bei der Zugkommunikation, Positionierungsfehlern oder plötzlichen Notbremsungen vorgestellt.
Der automatische Zugbetrieb (ATO) ist seit mehreren Jahren Gegenstand vieler Diskussionen. Die Umsetzung schreitet jedoch langsamer voran als ursprünglich erwartet. Dennoch laufen in der Schweiz derzeit verschiedene ATO-Projekte. In diesem Vortrag werden verschiedene Beispiele und Herausforderungen von ATO in der Bahnindustrie vorgestellt und diskutiert.
Dr. Spindler arbeitet schwerpunktmäßig an softwarebasierten Systemen mit Sicherheitsanforderungen. Er ist CEO der Sihl4 AG und trägt im Auftrag der Deutschen Bahn zur ERJU bei. Er arbeitete mehrere Jahre für Siemens und Thales, z.B. leitete er ein Jahrzehnt lang die Schweizer RAMS-Abteilung von Thales während der Gotthard- und Ceneri-Tunnelprojekte. Er hat u.a. zu ERTMS, TSI und Fachbüchern beigetragen und ist Mitglied der IRSE.
ATO sieht sich mit einem schwierigen Umfeld für die Automatisierung konfrontiert, weshalb es nicht ausreicht, sich auf funktionale Herausforderungen zu konzentrieren: Kosteneffizienz bei der Einführung und Nachrüstung, betriebliche Konvergenz und kundenakzeptierte Störungsbehebung sind aktuellere Themen als es scheint. Ein kurzer Überblick und was in ERJUs System Pillar zu diesem Thema passiert.
Wir untersuchen den Unterschied zwischen Industrie 3.0 und Industrie 4.0. Der neue OR Artikel 964b verlangt eine End-to-End-Perspektive im Ganzen. Einen solchen Bericht mit WORD und ECXEL zu verfassen, scheitert an der riesigen Menge an Daten. Dies gilt auch für jeden RAMS-Bericht (EN50126 pp.; 2018/545). Jegliche Innovation wird durch diesen „Stand der Technik“ blockiert. Fazit: Qualitätsstufe 3.0 verhindert Innovation 4.0.